4. Tag: Raus!

Die ersten Tage in Almaty haben geschlaucht. Der Lärm, die Abgase, von lästiger Sprachbarriere redet noch gar keiner. Heute geht es zum Wasserfall in der Nähe von Almaty. Hab ich gedacht. In freundlicher Kooperation mit unserem Kasachstan-Reiseführer von der deutschen Dagmar Schreiber (wir nannten das Büchlein liebevoll „Dagi“) schießen wir voll am Ziel vorbei. In einer wenig vertrauenserweckenden Hinterhofgegend im Süden von Almaty kann uns zum Glück ein Einheimischer grob weiterhelfen und erklären, was sich wo befindet. OK, Wasserfall war gestorben, aber wir wussten jetzt immerhin schon die russische Übersetzung für das Ding. Die Alternative lag vor der Nase: Shimbulag, eine Siedlung auf rund 2300 m Höhe, mit Skigebiet dran, wo 2011 die asiatischen Winterspiele ausgetragen werden sollen. Man darf gespannt sein, wie Almaty diesen organisatorischen Akt noch stemmen will, denn so richtig nach Olympia sieht das alles noch nicht aus. Auf dem Weg dorthin passieren wir Medeu, ein bekanntes Eisstadion (wer sich nicht dafür interessiert, der wird es wohl trotzdem nicht kennen).

Wir schaffen es bis zur Schneegrenze, die jenseits von Shimbulag zu finden ist. Dann treten wir den Rückweg an, zu Fuß bis und mit dem Bus ab Shimbulag. Während der Fahrt rennen hier bisweilen Pferde auf der Straße allein rum, aber warum sollte das einen Kasachen aus der Ruhe bringen?!

Zurück in Almaty geht es ins nächste Restaurant zum Schaschlikessen. OK, war dann nich so doll, das geb ich zu. Nur die Bedienung vermochte es, das Niveau der Speisen nochmals zu unterbieten. Wir wählen übrigens aus einer Karte in englischer Sprache. Das nennt man doch mal Touristenfreundlichkeit in einem touristisch soweit kaum erschlossenen Land! Denkste. Das Blöde ist, dass darin nicht nur der Wortlaut, sondern auch die Preise eher westlich orientiert sind. Was soll’s. Der Springbrunnen Marke Eigenbau reißt’s als Highlight fast wieder raus. Ein Gartenschlauch, schnell mal im Kreis verlegt und ein paar Löcher reingestochen, aus denen Wasser kommt, dazu Beleuchtung am Beckenrand ohne die übliche Isolation der elektrischen Leitungen. Spätestens da merkst du: Du bist im Osten!

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